Familie

Die Wurzeln des Auktionshauses Helbing reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. Bereits David Samson Helbing (1776–1843), der Großvater von Hugo Helbing, war als Schmuck- und Uhrenhändler in Süddeutschland aktiv und soll im Jahr 1812 zum Hofjuwelier von König Ludwig I. von Bayern ernannt worden sein. Nach seinem Umzug nach München eröffnete er dort um 1823 ein Geschäft für Schmuck, Galanteriewaren und Parfüms. Dieses wurde von seinem Sohn Sigmund Helbing übernommen und zu einem erfolgreichen Modewarengeschäft ausgebaut.

Sein Sohn Sigmund Helbing (1821–1895) übernahm 1849 das Familienunternehmen, baute es zu einem angesehenen Modewarengeschäft aus und gründete parallel dazu eine eigene Antiquitätenhandlung. Mit dem Verkauf der Modewaren an Lehmann Bernheimer im Jahr 1872 verlagerte er den Schwerpunkt vollständig auf den Kunst- und Antiquitätenhandel. Auch im Auktionswesen war Sigmund früh aktiv: 1879 nahm er an der Versteigerung der Sammlung Paul Hildebrandts teil und legte damit einen wichtigen Grundstein für die spätere Auktionspraxis seines Sohnes Hugo.
Seine Schwester Hanna (Henriette) heiratete Aaron Schmay Drey (1813–1891), der 1866 die Kunsthandlung A. S. Drey eröffnete.

Sigmunds unternehmerisches Wirken wurde von seinen Söhnen fortgeführt: Karl trat in die väterliche Firma ein, Ludwig gründete ein Antiquitätengeschäft in Nürnberg, und Otto etablierte eine bedeutende Münzhandlung in München, die bis heute existiert (seit 1953 Gerhard Hirsch Nachfolger). Hugo Helbing knüpfte ebenfalls an diese familiäre Tradition an und gründete 1885 ein eigenen Kunsthandel, das sich rasch zu einer der führenden Adressen in Deutschland entwickelte.